WAG-Contest-Expedition 2024 des DARC-OV X01 „Kyffhäuser“
Vom 19. bis 20.10.2024 trafen sich einige Mitglieder des DARC-Ortsverbandes Kyffhäuser (OV X01) des DARC zum gemeinsamen Funken anlässlich des WAG-Contests. Bei diesem 24-h-Funkwettkampf stehen besonders die Stationen aus Deutschland im Mittelpunkt des internationalen Interesses. Da die OM und YL aus DL auch inländische Stationen arbeiten dürfen, ist (natürlich Abhängig von den herrschenden Bedingungen) für jeden Funk-Geschmack (DX, EU, DL) etwas dabei.
Zwischen 10 und 11 Uhr trafen die ersten OM Michael (DL4ATV), Dirk (DO1DGN) und ich Daniel (DJ1HWE) in unserem Auswärts-QTH ein. Der von der Agrargenossenschaft Burgscheidungen bewirtschaftete Weinberg oberhalb von Reinsdorf bei Nebra hatte uns letztes Jahr schon überzeugt (siehe Bericht 2023 www.ov-x01.de). Also sollte es auch 2024 von dort in die Luft gehen. Eine beheizbare „Winzerhütte“ mit phantastischem Ausblick und ein oberhalb gelegener, inzwischen aber ungenutzter, stabiler Antennenmast sind gute Voraussetzungen für ein angenehmes Arbeiten. Inzwischen war auch unser OVV Sebastian (DM2HEY) angekommen und wurde freudig begrüßt.
Nach dem „großen Packen“ der Autos und Anhänger am Vortag begann jetzt das „große Auspacken“ der persönlichen Funkausrüstung, Lebensmittel und Kochutensilien, Trinkwasser, Getränke, Koffer mit Kabeln und Antennen, Stromaggregat samt Treibstoff sowie Antennenmaste und weitere tausend kleine Dinge.
Als Antennen/Funktechnik kamen zum Einsatz: Bei Michael eine 6 m lange Teleskop-Groundplane und ein Selbstbau-20-m-Dipol am Yaesu FT991A, wobei Michael aus seinem Mobil-Shack (beheizter Anhänger mit Bett) funkte. Bei Sebastian und mir kamen dagegen wechselseitig ein G5RV (80-10m) und ein Selbstbau-40-m-Dipol am ICOM 7300 bzw. ICOM 7140 zum Einsatz, wobei aus der Winzerhütte heraus gearbeitet wurde. Natürlich kamen auch die entsprechenden Bandpassfilter zum Einsatz. Nachdem der „große Aufbau“ beendet war, kam das „große Fressen“: Zünftiger Erbseneintopf mit Bockwürstchen, und wer noch mochte bekam Zwiebelkuchen, Mettpeitschen und zum Nachtisch Waffeln. Nach dem Mittagessen kamen noch YL Rosi (DE7RHA) und OM Klaus (DO5KH) auf einen kurzen Besuch vorbei.
Dann war soweit: Jetzt begann das „große Funken“. Wir waren fit, gestärkt und motiviert. Bei unserem OVV Sebastian ging es auf 40 m von der ersten Minute an wie am Fließband. Ein QSO nach dem anderen. Michael und ich dagegen drehten (räumlich zunächst getrennt voneinander) auf 20 m und 10 m etwas verwundert über die Bänder. Keine Station rief, keine Station antwortete, nur einige wenige Dauergespräche, sonst war nichts los. 15 min später kam Michael verzweifelt in die Winzerhütte. Während Sebastian unablässig weiter „59 X01, TU, GL, QRZ?“ rief, guckten wir uns zuerst ungläubig an und dann nochmal in die Contest-Ausschreibung. Die „große Ernüchterung“: Es sollte 15 UTC losgehen, war jetzt aber erst 14.20 UTC. Also eine Stunde zu früh angefangen. Im seinem 30. QSO stoppten wir Sebastian mehr oder weniger mit Gewalt am Weiterfunken. Er hatte auf 40 m die letzte halbe Stunde des DARC-Ausbildungscontests erwischt, der auf unseren Bändern natürlich nicht stattfand. Auch so etwas kann passieren, aber die Punkte konnte man dennoch werten.
Nachdem wir uns wieder beruhigt hatten, konnte weitergefunkt werden. Diesmal aber zur richtigen Zeit. Das ging auch soweit so gut. Nur Michael hatte von Anfang an mit relativ breitbandigen Störungen zu kämpfen und war gegen Mitternacht überzeugt, dass sein Dipol nicht richtig funktionierte. Nach einiger Sucherei kam heraus: Korrodierte Kabelverbindungen am Einspeisepunkt waren die Ursache. Die Herkunft der breitbandigen Störungen dagegen konnte erst am Sonntagmorgen im Netzteil seines am Monitor befindlichen Mini-PC ermittelt werden. Bis dahin ging es funkmäßig meinem Eindruck nach etwas schleppender voran, als im letzten Jahr. Erst die Öffnung der oberen KW-Bänder brachte etwas mehr Verbindungen.
Gegen 10 Uhr Ortszeit machten wir Frühstück mit frischgekochten Eiern, Brötchen, Käse und Knackwurst. Kurz darauf besuchte uns Dirk, der die Nacht zuhause verbrachte sowie OM Matthias (DE4MMS). Gegen 16 Uhr beendeten wir den Funkbetrieb und das „große Zusammenpacken“ begann: Maste abbauen und Antennen einholen, Kabel aufrollen, Funkgerät und die anderen Sachen wieder sicher in den Autos und Hängern verstauen.
Kurz vor dem Aufbruch ins Heimat-QTH erkundigte sich OM Bernd (DH2BB) auf 2 m über unser Befinden. Und das war, trotz aller Anstrengungen, Irrtümer und vielen neu gesammelten Erfahrungen, ausgezeichnet. Etwa 19 Uhr war auch der letzte Teilnehmer nach „großer Fahrt“ unserer diesjährigen WAG-Expedition wieder Zuhause angekommen. Nach inzwischen 36 Stunden Wachzeit kehrte nun wieder etwas Ruhe ein. Eines ist Sicher: Nächstes Jahr zum WAG-Contest sind die Mitglieder des DARC OV X01 „Kyffhäuser“ wieder mit dabei!
Text: Daniel (DJ1HWE)