„Ham Spirit“ nicht nur auf den Bändern - Funkamateure des OV Kyffhäuser (X01) helfen einander

Die gegenseitige Hilfe und Unterstützung ist bei Funkamateuren fester Bestandteil des sogenannten „Ham Spirit“. In der heutigen Zeit ist mittels „KI“ praktisch jede gesuchte Information für Jedermann zu jeder Zeit verfügbar. Es es kommt aber in der Praxis oftmals darauf an, diese gezielt auf das eigene, meist sehr spezifische Problem anzuwenden. Die Weitergabe von in Jahren gesammelten Erfahrungen, den berühmten „Griff in die Trickkiste“ oder auch ein paar unterstützende Hände, die „unter die Arme greifen“, sind und bleiben trotz „KI“ auch heutzutage unersetzbar. Für die Mitglieder des Ortsverbandes Kyffhäuser (X01) des Deutschen Amateur-Radio-Clubs e.V. ist „Ham Spirit“ daher ein wichtiger Bestandteil der aktiven Vereinsarbeit und gilt nicht nur für die Betriebstechnik beim Funken.

In diesem Sinne traf sich OM Daniel (DJ1HWE) bei OM Georg (DL5GSM) und seiner YL Sylvia. Als erstes stand der Austausch von Georgs 3-Band-Cubical Quad auf dem Plan. Diese im Jahr 2019 zusammen mit OM Marcus (DM8MH) aufgerichtete Antenne für 20/15/10m (siehe Artikel „Aufbau einer 3-Band Quad nach W4NNQ“ unter Aktivitäten 2019) hatte inzwischen einen Sturmschaden erlitten, wobei einige der Glasfaserstangen gebrochen waren. Das führte nicht nur zu einer Verstimmung (bei Georg und der Antenne, hi), sondern behinderte auch zunehmend die Funktion des Antennenrotors. Bei der Demontage der Antenne haben wir festgestellt, dass die beim Einbau bis auf den Durchmesser optisch identischen zwei Arten von Glasfaserstangen völlig unterschiedlich stark verwittert waren. Während der größere Durchmesser noch glatt und unbeschädigt war, zeigte sich beim kleinen eine deutlich angegriffene, raue und ausgefaserte Oberfläche. Möglicherweise war das mit eine Ursache, die letztendlich zum Bruch der Stangen führte.

Um etwas neues auszuprobieren hatte sich Georg für eine 5-Band-Vertikal-Reusenantenne in Anlehnung an die „DX-2000“ von K.-H. Mühlau entschieden. Diese von der Länge her beachtliche Konstruktion (etwa 8 m) wurde auf den vorhandenen 6-m-Mast aufgesetzt. Die aus Feldkabel bestehenden vier Seitenstrahler unterschiedlicher Länge (für 40/20/15/10m) wurden entsprechend des Aufbauschemas mit einem dünnen Kunstfaserseil an der Unterseite der etwa in 2/3-Antennenhöhe befindlichen Verlängerungsspule angeknotet. Die Spule dient mit dem Zentralrohr der Antenne als Strahler für das 80-m-Band. Eine Impedanzanpassung wurde mittels eines am Antennenfuß angebrachten Anpassübertragers mit Anzapfungen für die Seiten- und den Mittelstrahler realisiert. Zur Isolierung zwischen Antenne und Antennenmast (der hier gleichzeitig als Gegengewicht genutzt wird) diente ein Stück schlagzäher Miramid-Kunststoff. Die Komplettierung und Aufrichtung der von Georg sehr gut vorbereiteten Antenne verlief erfreulich unproblematisch. Auch die anschließend ermittelte SWR-Kurve erwies sich als brauchbar, so dass wir den Antennenaufbau als Erfolg werten konnten. Dieser wurde natürlich bei einem kühlen Getränk und mit einem von Sylvia zubereitetem, köstlichen „Arbeitsessen“ gebührend gewürdigt

Als nächstes war Fehlersuche an Daniels DDR-Trx „Teltow 215c“ angesagt. Dieses ursprünglich von Achim (DL3AF) übernommene Gerät zeigte nach einem lauten „Knall“ im Bereich der Hochspannungskondensatoren einen Fehler im Sendezweig, der sich durch eine deutlich reduzierte HF-Leistung bemerkbar macht. Aber auch nach dem Wechsel der teilweise verkohlten Bauteile blieb dieser Fehler bestehen. Durch umfangreiche Messungen konnte Georg bestätigen, dass das Netzteil und die Stromversorgung (inkl. der erneuerten Kondensatoren und Widerstände) nun wieder alle notwendigen Spannungen bereitstellte. Ebenso konnte ein Fehler innerhalb des VFO bzw. der Treiber- und Endverstärkerröhren ausgeschlossen werden. Immerhin wurden wir bei der Suche auf einen verkohlten Durchführungskondensator sowie aufgeblähte Elkos aufmerksam. Diese Teile müssen gewechselt werden, bevor die Suche weitergeht.

Letzter Punkt war die Inbetriebnahme des RFT-Fernschreibempfängers „F1200“ am Georgs DDR-Trx „SEG100“. Zu diesem Zweck überzeugten wir uns zunächst von der Funktionsfähigkeit des „F1200“, in dem er direkt an den Kurzwellenempfänger „EKD300“ (ebenfalls ein RFT-Gerät) angeschlossen wurde. Der „EKD300“ hat für diesen Zweck an der Rückseite eine ADo4-Dose (für entsprechende Walzenstecker) und ist für den Empfang von RTTY-Signalen vorbereitet. Die Funksignale werden dabei bereits im „EKD300“ in entsprechende Strom- und Spannungspegel für Fernschreibgeräte umgewandelt. Trotz QSB und QRM gelang der Empfang von Seewetterberichten für die Schifffahrt über den Sender des Deutschen Wetterdiensts in Pinneberg auf 7476 kHz. Da beim „SEG100“ ein direkter Anschluss des „F1200“ weder vorgesehen noch möglich ist, macht sich hier der Einsatz eines externen Pegelumsetzers in Form des Fernschreibzusatzes „FZ100“ erforderlich. Dieses Gerät erfüllt neben der Pegelanpassung ähnliche Aufgaben, wie das sogenannte Fernschaltgerät in drahtgebundenen Fernschreibnetzen. Nach einigem Probieren gelang schließlich auch hier die erfolgreiche Kopplung, was natürlich für große Freude und Erleichterung sorgte.

Diese drei Beispiele zeigen, dass das technisch zwar anspruchsvolle und sehr vielseitige Hobby Amateurfunk auch zu sehr schönen gemeinsamen Erlebnissen führen kann, welche im Idealfall sogar von Erfolg gekrönt sind. Alle Interessenten sind zu unseren OV-Abenden herzlich eingeladen oder nehmen direkten Kontakt zu unserem OVV Sebastian (DM2HEY) auf .

DJ1HWE

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