Für viele Funkamateure ist der Selbstbau bzw. die nach eigenen Wünschen und Erfordernissen durchgeführten Veränderung an z.B. Antennen oder Stationszubehör fester Bestandteil ihres Funkhobbys. Gerade durch das eigene Tüfteln und Basteln gewinnt man tiefere Einblicke in das gerade zu bearbeitende Problem und entwickelt neue Fertigkeiten. Als von der Bundesnetzagentur lizensierte Funkamateure dürfen wir auch an gekauften Funkgeräten Veränderungen vornehmen oder sogar selbst Funkgeräte bauen, da uns die gesetzlichen Vorgaben ebenso bekannt sind, wie die technischen Möglichkeiten, um diese zu erreichen. Wie alles im Leben ist aber auch der Selbstbau zunächst kein „Selbstläufer“. Nicht selten droht ein frühes Bastelprojekt an mangelnder praktischer Erfahrung zu scheitern, was natürlich die Freude am Hobby erheblich dämpft.
In der Gemeinschaft der Funkamateure dagegen profitiert jede neue YL und jeder neue OM vom Wissen der erfahrenen OT. In diesem Sinne trafen sich vor kurzem einige Mitglieder des Ortsverbandes X01 „Kyffhäuser“ des DARC e.V. in den Räumen des befreundeten Kyffhäuser Funkclub e.V. in Seehausen, um sich näher mit dem Thema „Bandpassfilter“ zu beschäftigen. Dabei handelt es sich um ein Bauteil, dass zwischen Funkgerät und Antenne eingeschleift wird, um sowohl die Aussendungen als auch den Empfang sehr streng auf das jeweilige Frequenzband zu begrenzen. Störungen durch in unmittelbarer Nachbarschaft funkende Stationen (auch wenn diese auf verschiedenen Bändern arbeiten) werden somit unterdrückt. Ohne Bandpassfilter wäre z.B. ein Contestbetrieb mit mehreren Stationen auf verschiedenen Bändern an ein und denselbem QTH praktisch unmöglich.
Jeder, der bereits Erfahrungen beim Bau solcher Filter gesammelt hat, wird bestätigen, dass sich gerade für den Anfänger hier viele Fallstricke bieten. Das betrifft sowohl den mechanischen Aufbau, wie auch die spätere Messung und Abstimmung der Filterkurve. Unser OVV Sebastian, DM2HEY, zeigte und erklärte zunächst die für einen Bandpassfilter notwendigen Bauelemente, wie Ringkerne, Hochspannungskondensatoren, Steckverbinder, Kupferlackdraht, Platine und die Gehäuseteile. Anschließend wurde das Bewickeln der Ringkerne mit Kupferlackdraht gezeigt und selbst durchgeführt. OM Michael, DL4ATV, lieferte weitere praktische Hinweise, wie das sorgfältige, mechanische oder thermische Entlacken des Kupferdrahtes bzw. die nicht zu kleine Leistung des Lötkolbens. Die Bandpassfilter sind zur späteren Nutzung in unserem OV (z.B. für den WAG-Contest) vorgesehen. Bis dahin sind aber noch weitere Arbeitsschritte und Basteltage notwendig.
Text: Daniel Junker (DJ1HWE)