Vom 2.-4.8.2024 traf sich der Ortsverband X01 „Kyffhäuser“ des Deutschen Amateur Radio Clubs (DARC) zum dritten „OV-Biwak“. Nachdem wir letztes Jahr in Nebra unsere Zelte aufschlugen, konnten wir dieses Wochendende wieder den wunderschönen Zeltplatz an der Bottendorfer Mühle (betreut vom Förderverein „Kupferhütte“ Bottendorf e.V.) nutzen. Im Gegegensatz zu unserem jährlich im Juni stattfindenden Kyffhäuser-Feldtag (siehe Bericht dieses Jahr), ist der OV-Biwak eine Möglichkeit, sich in etwas familiärer Atmosphäre mit Fragestellungen rund um das Thema Amateurfunk zu beschäftigen.
Bereits am Freitag reisten die ersten Teilnehmer an. OM Michael (DL4ATV) war dank seines seit Jahren bewährten Portabel-Setups (siehe Bericht 2023) am schnellsten in der Luft und konnte bereits Funkverbindungen abwickeln, während andere noch mit dem Zeltaufbau beschäftigt waren. OM Matthias (DE4MMS) war als erfahrener Portabelfunker mit Rat und Tat zur Stelle, wenn es darum ging, kreative Lösungen für Antennenaufbauten und -befestigungen zu finden. OM Daniel (DJ1HWE) versuchte sich am Aufbau des von OM Achim (DL3AF) aus Erfurt übernommenen Sende-Empfangsgerätes SEG15D von RFT. Große Freude kam auf, als unser OVV Sebastian (DM2HEY) und später OM Tom (DO1TGM) anreisten. Besonders die Kinder des OV begeisterten sich über Toms historischen Praga-V3S-LKW, einem echten Hingucker. Der Tag klang schließlich in geselligem Beisammensein aus.
Der Sonnabend startete mit einem gemütlichen und ausgiebigen Frühstück, welches die XYL Christin und Katja vorbereiteten. Kurz danach kamen auch schon die ersten „Tagesgäste“, wie OM Detlef (DO9LV), Reinhard (Roy, DL2AMF) Fritz (DG1AFS) sowie Georg (DL5GSM) mit seiner XYL Sylvia. Weiterhin YL Rosi (DE7RHA), und die OM Klaus (DO5KH) und Martin (DL2MR). Das Eintreffen von OM Dirk (DO1GDN) wurde besonders erwartet, da er heute für die Zubereitung des Mittagessens in Form eines herzhaften Erbseneintopfes verantwortlich war und für diesen Zweck wieder seinen holzbefeuterten Kochkessel zur Verfügung stellte.
Aber natürlich boten sich neben den kulinarischen auch funktechnische „Höhepunkte“: Nach ersten, mäßigen Versuchen mit einer Teleskopantenne am SEG15D stellte Sebastian die zum Gerät gehörige, originale EDA02-Antenne (Einmast-Dipol als NVIS in Form eines „Inverted V“) bereit. Matthias demsonstrierte mit seinen im Gegegsatz dazu mikroskopisch klein anmutenden Mini-SDR ATS-25X2, die technische Entwicklung der letzten 50 Jahre. Sebastian testete derweil ein älteres Kenwood TS480 am Selbstbau 40m-Dipol. Michael führte die Programmierung des Handfunkgerätes Anytone AT-D878UVII am PC samt Hotspot, für die Nutzung der digitalen Betriebsart DMR vor. Georg dagegen zeigte das Innenleben seines 2013 selbstgebauten Portabel-Trx ILER40 für das 40-m-Band. Mit nur 5 W Sendeleistung und einem innerdeutschen QSO gelang nach über 10 Jahren der Nachweis der Funktionsfähigkeit dieses Gerätes.
Am Nachmittag gab es für alle Kaffee und Kuchen. Als herzlich willkommene Überraschungsgäste reiste Toms Familie mit seinen Kindern und Enkeln an. Und natürlich nahm sich der ein oder andere etwas Zeit, um mit den kleinen Gästen zu spielen.
Der Erfahrungsaustausch „vom OT zum OM“ ist für die neueren Mitglieder immer besonders ergiebig. Sei es, um konkrete Probleme zu lösen, oder auch nur, um sich Anregungen für eigene Projekte zu holen. So gelang z.B. an der SEG15D erst nach Intervention eines mit DDR-Technik erfahrenen OM, eine sichere Funkverbindung. Bisherige Sendeversuche waren leider nur mit auf dem Zeltplatz vorhandenen Stationen erfolgreich. Weitere Verbindungen scheiterten an der irrigerweise genau verkehrt herum interpretierten Anzeige des Antennenstroms. Nach dem Erkennen und Lösen des Problems konnten mit 15 W Leistung und der eigentlich nur für den Nahbereich vorgesehenen Antenne, immerhin rund 1240 km zur französischen Olympia-Station TM64JO überbrückt werden. OP Daniel freute sich darüber besonders, war es doch zusätzlich sein erstes Lizenzklasse-A-QSO überhaupt.
Am Abend wurde gegerillt. Matthias übernahm dabei die Funktion des Chefs. Ergänzt wurden die Grillgerichte durch leckere von Katja und Sylvia selbstbereiteten Salate. Am Lagerfeuer klang der Tag, je nach Geschmack, mit Bier, Schnaps und / oder alkoholfreien Getränken bei Gesprächen und guter Laune aus. In der Nacht fing es zwar zu regnen an, aber unser Zeltplatz in Bottendorf blieb vom Unwetter weitgehend verschont. Durch unglückliche Umstände mussten wir Tom am Sonnabend insgesamt dreimal begrüßen und wieder verbschieden. Er nahm es aber mit Humor.
Der Sonntag stand ganz im Zeichen des Aufbruchs. Das allerdings erst nach einem ausgiebigen, gemeinsamen Früstück. Nach dem Abbau von Antennen und Zelten und dem Einräumen der Autos verabschiedeten wir uns gegen Mittag voneinander. Wir waren uns einig: Das war wieder ein sehr schöner „OV-Biwak“, bei dem jeder Einzelne zum Gelingen, sei es durch Rat, Tat oder Bereitstellung von Technik, Essen oder Getränken, beitrug. Vielen Dank an Alle, die sich für unseren OV einsetzen und so den Zusammenhalt und Freundschaft untereinander festigen.
Daniel DJ1HWE