Funkamateure, das sind doch die alten Herren mit den großen Antennen!!!
Nun viele mögen es so sehen, aber der Funkamateur ist noch viel mehr als alte Männer oder LKW Fahrer die sich vor der Polizei warnen.

Aber eins vorweg, der Amateurfunkdienst ist ein reines Hobby und darf nicht zu gewerblichen oder kommerziellen Zwecken genutzt werden. Dies ist sogar gesetzlich, zuletzt 1997, verankert wurden und ist bereits vor dem Grundgesetz erst malig beschlossen wurde. Diese Regelung ist auch der große Vorteil, denn hier stören keine kommerziellen Funkdienste das Hobby. Hier kann der Funkamateur seiner persönlichen Neigung ungestört nachgehen und das weltweit.

Dies kann jeder Funkamateur mit fertig gekauften aber auch mit selbst entworfenen und gebauten Geräten und Antennenanlagen machen. Dafür steht ein weltweites Netz an Zwischenstationen oder sogar speziellen Amateurfunksatelliten zur Verfügung. Selbst in der internationale Raumstation (ISS) befindet sich dauerhaft eine Amateurfunkstelle. Um aktiv zu werden, stehen dem Anwender mehrere unterschiedliche so genannte Betriebstechniken zur Verfügung.

Das älteste Verfahren ist das Morseverfahren (CW), das sich etwa ab 1830, noch Draht gebunden, entwickelte und zwischenzeitlich zum immateriellen Unesco Weltkulturerbe ernannt wurde. Benannt nach dem Erfinder Samuel Morse, der durch seine richtungsweisende Arbeit so für immer in Erinnerung bleibt. Die am häufigsten genutzte Betriebsart ist die klassische Sprachübertragung. Die internationale Sprache ist dabei einfaches Englisch die durch International gültige Abkürzungen vereinfacht wird. Auch die Digitale Übertragungsart ist inzwischen ein fester Bestandteil. Neben der digitalen Sprachübertragung kann man mit Computer oder mobilen Geräten auch Texte, Bilder oder Videos weltweit übertragen. Ein eigenes, auf Richtfunkstrecken basiertes Intranet, steht den Funkamateuren zur Verfügung. Völlig unabhängig vom normalen Internet kann man über das so genannte Hamnet TCP/IP basierte Anwendungen nutzen.

Dabei sitzt der Funkamateur nicht still und einsam im dunklen Kämmerlein. Meist in einen Ortsverband organisiert, trifft man sich zu regelmäßigen Stammtischen. Dort tauscht man Neuigkeiten aus, plant gemeinsame Projekte, Bastelabende und hilft sich gegenseitig bei Problemen oder organisiert die Nachwuchsarbeit. Hier bekommt man dann auch die sogenannten QSL Karten, eine postkartenänliches Dokument, welches eine Funkverbindung schriftlich bestätigt.
Bei regelmäßigen Wettbewerben und Verbandsmeisterschaften kann man sich Diplome, Urkunden und andere Ehrungen verdienen. Funkpeilwettbewerbe bieten einen weiteren Aspekt, hier wird ein Geländelauf mit den genauen anpeilen einer Sendestelle verknüpft. Auch funken von bestimmten Bergen, Leuchttürmen oder Inseln bieten viele Möglichkeiten. Ein weiteres großes Gebiet ist die Zusammenarbeit mit den Sicherheitsorganen und Hilfsorganisationen. Das Thema Notfunk in Katastrophenfällen wird in der heutigen Zeit immer wichtiger. Denn im Fall der Fälle kann man mit einfachen Mitteln Verbindungen der Führungsstäbe aufrecht erhalten, wenn Strom, Telefon und Internet zusammengebrochen sind.

Diese Vielfältigkeit macht selbst in der heutigen Zeit, wo Smartphone und Internet zu Alltagsgegenständen geworden sind, den Reiz an diesen Hobby aus. Hier ist nicht das plumpe wählen einer Nummer der Sinn sondern die Herausforderung. So ist es nicht verwunderlich, das selbst Könige, Staatsoberhäupter, Politiker, Astronauten und Wissenschaftler sich in die Riege der Funkamateure einreihen. Denn bei uns gibt es keine Grenzen, keine Rivalitäten. Wir sind auf „du und du“ und stehen für die Völkerverständigung.

 

Quelle: DARC e.V.

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