Hallo liebe YL und OM. Heute mal ein kleiner Bericht und den ersten Test einer Selbstbau Groundplane bzw. Marconi Antenne.
Inspiriert von diversen China Angebote (welche evtl. auch noch getestet werden), kam ich DL4ATV auf die Idee, dieses Prinzip aufzugreifen und entsprechend nach zu bauen. Bei der Antenne handelt es sich um eine so genannte Groundplane, welche aus einem 1/4 Wellenstrahler und den entsprechenden Radialen besteht. In meinem Fall wurde eine Variante gewählt, bei der der Masse Kontakt direkt in die Erde gesteckt wird und durch ein Entsprechendes Radialnetz unterstütz wird. Die Antenne hat laut Angaben sehr gute DX Eigenschaften, da sie einen sehr Flachen Abstrahlwinkel hat. Dazu aber später mehr. Man möge es mir nicht übel nehmen, das ich hier nicht mit ausführlichen Berechnungen dienen werde, aber bei mir steht eher machen und probieren im Vordergrund.
Die Antenne besteht im Wesentlichen aus Aluminiumrohren, welche so gewählt sind, dass ein Rohr in das nächste passt. Materialeinsatz für die Ganze Antenne etwa 20€. Zum befestigen der einzelnen Elemente wurden einfache Schlauchschellen verwendet.
Die Einspeisung wurde relativ einfach geregelt, da ich das nutze was noch zu Hause rum lag. Das dickste 1m Rohr wurde im Verhältnis 40cm/60cm zersägt, wobei die 40cm als Erdspieß dienen. Zwischen die beiden Rohre kam ein bewährter Adapter von BNC auf Bananenstecker. So hat man gleichzeitig die Möglichkeit das Radialnetz direkt als Bananenstecker einzustecken. Damit ein Schutz gegen verdrehen gewährleistet ist, wurde das Ganze noch mit Holz verstärkt und etwas mit Schwarzem Panzertape umwickelt.
Berechnet wurde die Antenne mit einem Tool von DL2FBO welches relativ einfach im Internet zu finden ist. Gebaut wurde sie für das 20m Band, welches ja als klassisches DX Band ausgegeben wird. Ich bin eher der Typ passt schon was die Längen angeht und gerne improvisiere ich auch etwas. Trotzdem ist meine Antenne ohne einstellen schon direkt bei 1:2 gewesen. Den Rest macht bekanntlich nicht der Maler, sondern der Tuner :) So ändere ich die Länge für 15m und 10m auch nicht sondern lasse den Tuner arbeiten. Man könnte die Antenne aber durch Kürzen auch schnell resonannt für die genannten Bänder machen. Die Chinesischen Antennen haben hier den Vorteil, dass sie meist Teleskopantennen sind wodurch man sie entsprechend schnell einstellen kann.
Nun etwas zur praktischen Erfahrung. Einfach mal testen war die Devise und so traf man sich zum Kaffee und probierte mal etwas aus. Sofort überraschten die guten Empfangseigenschaften. Doch wie funktioniert das Senden. Also ein Wenig über die Bänder gedreht und mal probiert. Das erste CQ kam von M0YOL welcher Standmobil aus der Nähe der Themse bei London auf 20m rief. Die Antenne bewegte sich stark im Wind und so schwankte auch das Signal etwas. Jedoch waren sowohl sein Signal als auch mein Signal in den Spitzen eine 59. Der erste Versuch hat also geklappt. Nach der Suche im DX Cluster nach intersannten Stationen viel mir auf 15m FG/OK6RA auf. Am Anfang noch etwas schwach ging das Band relativ schnell auf. Dem entsprechend schnell kam es auch zu einem Pileup. Trotzdem wagte ich den Versuch und überaschend schnell konnte ich mich gegen andere Stationen durchsetzen. So bekam ich aus Guadeloupe ein 59 zurück und war glücklich, dass mein Selbstbau so gut funktioniert hat.
Abschließend kann ich nur sagen einfach mal machen ist garnicht schlecht und wenn man wie bei uns im DARC Ortsverband Kyffhäuser (X01) genauso Technikbegeisterte hat, die immer spontan für solche Basteleien zu haben sind macht es gleich doppelt so viel Spaß.
In diesem Sinne 73 de DL4ATV