Wer in den vergangenen Wochen die Nachrichtenmeldungen verfolgt hat, ist kaum an Meldungen zur aktuellen Energiekriese vorbeigekommen. Das Schlagwort Blackout macht vielen Bürgern in der heutigen Zeit Angst, dabei ist dies kein neues Phänomen und kann theoretisch jederzeit lokal, oder überregional passieren. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) stellt schon länger Informationen für die Notfallvorsorge zur Verfügung.
Im Ortsverband Kyffhäuser (X01) des Deutschen Amateur Radio Club e.V. (DARC) steht dabei die Aufrechterhaltung diverser Kommunikationsmöglichkeiten auch ohne Stromversorgung im Vordergrund, denn die Funktechnik ist nicht nur ein Hobby, sondern unsere Leidenschaft. Kommt es zu einem Blackout, fallen unsere modernen IP basierten Festnetzanschlüsse samt Telefon und Internet faktisch sofort aus. Verbindungen mit den Mobilfunknetz werden, wenn nicht bereits durch eine Überlastung ausgefallen, auch nicht lange möglich sein. Spätestens wenn das Funknetz der Polizei, Feuerwehr und der Rettungskräfte nicht mehr funktioniert, kann man Hilfskräfte nicht mehr koordinieren.
Unsere Mitglieder wurden bereits angesprochen, welche Vorsorgemöglichkeiten es gibt. Auch mit der Stadt Ebeleben kamen wir ins Gespräch, welche Möglichkeiten es gibt die Kernstadt mit den Ortsteilen zu verbinden. Plan war es, die Feuerwehren bzw. Bürgerhäuser netzunabhängig und zuverlässig miteinander zu verbinden. Aufgrund der Topografie und der schwierigen Bedingungen, selbst mit bestehenden Funklösungen, entschied man sich zu einem Feldversuch Vor-Ort. Alle Ortsteile wurden von Mitgliedern angefahren, Verbindungsmöglichkeiten getestet und eine Auswertung erstellt. Natürlich wurde neben Jedermannfunk auch Technik getestet, die nur den Funkamateur vorbehalten ist. Das funktionierte alles überraschend gut, selbst unmöglich geglaubte Funkstrecken konnten bedient werden.
Nachdem wir die Erfahrungen ausgewertet haben, konnten wir ein Konzept mit entsprechenden Empfehlungen zukommen lassen. Sobald die Technik einsatzbereit ist, werden unsere Mitglieder die Nutzer entsprechend schulen und unterstützen. Wir möchten uns für die sehr gute Vorbereitung und konstruktive Zusammenarbeit recht herzlich bedanken.
Wer sich für den Amateurfunk interessiert, kann gern mit den Ortsverband Kontakt aufnehmen. Die Mitglieder treffen sich mindestens einmal im Monat zu einem Stammtisch. Auf unserer Internetseite ov-x01.de können Sie sich informieren.